Kein Platz für Hass – Wir verurteilen den Anschlag in Washington

Mit großer Bestürzung haben wir den brutalen Terroranschlag am 21. Mai 2025 vor dem Capital Jewish Museum in Washington, D.C. zur Kenntnis genommen. Bei diesem gezielten Attentat wurden die beiden israelischen Botschaftsmitarbeiter Yaron Lischinsky und Sarah Lynn Milgrim grausam erschossen.
Das Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran-Österreich spricht den Familien und Angehörigen der Opfer ihr tief empfundenes Beileid und Mitgefühl aus. Beide Diplomaten engagierten sich für den Dialog zwischen den Völkern – ihr gewaltsamer Tod ist ein tragischer Verlust für alle, die sich für Frieden und Verständigung einsetzen.
© Embassy of Israel to the USA/AI generated |
Wir verurteilen diesen politisch motivierten Mord auf das Schärfste. Der mutmaßliche Täter, Elias Rodriguez, ein US-Bürger aus Chicago, rief laut Augenzeugenberichten “Free Palestine“ und erklärte bei seiner Festnahme, er habe die Tat “für Gaza“ begangen. Der Missbrauch legitimer Kritik zur Rechtfertigung von Gewalt ist nicht hinnehmbar.
In diesem Zusammenhang kritisieren wir ausdrücklich die Äußerungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, der das Attentat sogleich als Folge von Antisemitismus und internationaler Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen bezeichnete. Die Instrumentalisierung einer solchen Tragödie für politische Zwecke untergräbt die notwendige Besonnenheit und Würdigung der Opfer.
Der Versuch, berechtigte humanitäre Kritik am Gazakrieg pauschal als antisemitisch zu diskreditieren, entzieht dem internationalen Diskurs über Menschenrechte jegliche Grundlage.
Der Terror von Washington ist ein erschütternder Weckruf. Nur durch eine klare Haltung gegen jede Form von politisch motivierter Gewalt und durch glaubwürdige diplomatische Anstrengungen kann ein dauerhafter Frieden erreicht werden.
Zum Schluss möchten wir noch einmal unser aufrichtiges Mitgefühl mit den Betroffenen zum Ausdruck bringen und unsere Forderung nach Einhaltung der Menschenrechte und rechtsstaatlichen Konsequenzen bekräftigen. Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass Trauer nicht zu Rache und Gewalt, sondern zu Verantwortung, Engagement und internationalem Handeln führen sollte.
Dr. Behrooz Bayat
Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran, Österreich
Wien, 23 Mai 205