Appell zur Beendigung der sexuellen Übergriffe gegen weibliche politische Gefangene in den Gefängnissen im Iran
In einem offenen Brief haben 22 weibliche politische Gefangene, die im Evin-Gefängnis inhaftiert sind, die Forderung aufgestellt, die “sexuelle Belästigung” einer Reihe von Gefangenen bei Leibesvisitationen zu stoppen. In ihrem Schreiben bringen die Unterzeichnerinnen ihre entschiedene Ablehnung der unkonventionellen Leibesvisitationen und der sexuellen Belästigung einiger Gefangenen bei Leibesvisitationen zum Ausdruck.
Mit großer Besorgnis weisen wir als Menschenrechtsorganisationen darauf hin, dass die unkonventionellen und demütigenden Leibesvisitationen, denen weibliche Gefangene ausgesetzt sind, in einigen Fällen zu sexuellen Belästigungen geführt haben.
Diese Vorgehensweisen stellen eine gravierende Verletzung der Menschenrechte dar und widersprechen sämtlichen geltenden rechtlichen und ethischen Standards. Die bei den Durchsuchungen angewandten Methoden sind inakzeptabel und verletzen nicht nur die körperliche Unversehrtheit, sondern auch die Würde der Betroffenen als Menschen. Wir fordern die umgehende Einstellung dieser Praktiken.
Wir fordern darüber hinaus eine unabhängige und gründliche Untersuchung der Vorfälle, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die iranischen Behörden sind dazu verpflichtet, die Rechte der Gefangenen zu wahren und für eine sichere und respektvolle Umgebung innerhalb ihrer Haftanstalten zu sorgen.
Die zuständigen Behörden sind dazu verpflichtet, diese Vorwürfe zu prüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Als Menschenrechtsorganisationen richten wir einen dringenden Appell an die iranischen Behörden und die internationale Gemeinschaft, diese systematischen Menschenrechtsverletzungen im Iran aufmerksam zu verfolgen und Druck auf die Verantwortlichen auszuüben.
Wien 08.10.2024
Dr. Behrouz Bayat
Komitee zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran, Österreich
Prof. Dr. Siroos Mirzaei
Medical Professionals for Human Rights in Iran – Austria